Der Start der Kalarasch Tour
rückt unaufhaltsam näher. Nachdem alle Teilnehmer auf mehr oder weniger
getrennten Wegen ihre ersten Trainingskilometer im Jahr 2008 gesammelt hatten,
war es an der Zeit, die Vorbereitungen der einzelnen Fahrer zusammen zu führen.
Und so begaben sich die Teilnehmer
der Kalarasch Tour am Tag 70 vor der großen
Fahrt gemeinsam auf eine
viertägige Trainingsrunde. Ausschlaggebend für die Wahl von Odenwald und Taunus
als Trainingsrevier waren neben den landschaftlichen Reizen vor allem die
vergleichsweise moderaten Anstiege und die günstige
Entfernung zum Badischen. So war auch ein Hotel im Mühltal bei Darmstadt
schnell gefunden.
Am 18. April pünktlich um 8
Uhr starteten zwei Begleiter und 15 Fahrer aus Elmars Hof Richtung Hessen. Die
Strecke führte über den Panima Radweg entlang des Rheins in die Pfalz. Nahe
Bellheim wurde die erste Pause eingelegt. Fleischkäse, Obst und Gemüse, von den
Begleitern Willi und Horst wie gewohnt perfekt vorbereitet, sorgten für die
richtige Stärkung um gegen den starken Gegenwind anzukommen. An Neustadt vorbei
nach Worms über den Rhein legten wir in Biblis die zweite Pause ein. Bei
Temperaturen um 12° C und einem kalten Wind trugen nur die ganz harten Fahrer ¾
Hosen. Nach Baden, dem Elsass, Rheinland-Pfalz erreichten wir Hessen. Nach 190
km und 650 Höhenmetern war schließlich das Hotel in Mühltal bei Darmstadt
erreicht.

Meist diskutiertes Thema beim
Abendessen war die Wettervorhersage für den nächsten Tag. Geplant war
schließlich eine 180 km lange Runde durch den Odenwald mit 2000 Höhenmetern.
Doch die Prognosen verhießen nichts Gutes. Und so starteten die 15 Fahrer bei
sechs Grad und strömenden Regen. Da keine Wetterbesserung in Sicht war, teilte
sich das Feld schon nach 40 km. Die „Weicheier und Schattenparker“ steuerten auf
direktem Wege das Hotel an. Diese Gruppe konnte am zweiten Tag nur 55 km
zurücklegen. Lediglich wenige ganz hart-gesottene Fahrer trotzten dem schlechten
Wetter und kamen so auf immerhin 115 km und 1400 Höhenmeter. Sauna und Hallenbad
waren an diesem Tag verständlicherweise gut besucht. Der Tag klang bei einem
gemeinsamen Abendessen im Hotel aus.

Zur Freude Aller, zeigte sich
der Wettergott am Sonntag Morgen gnädig
und begrüßte die Fahrer und Begleiter mit milden Temperaturen und verhaltenem Sonnenschein. Auf dem Plan stand eine
Taunus Runde von 185km Länge mit rund 2000 Höhenmetern. Gegen 9 Uhr verließ der
Tross den Hotelparkplatz und machte sich über Groß-Gerau und Rüsselsheim auf den
Weg Richtung Frankfurt. Nach 85 km wurde eine erste Rast eingelegt, denn mit dem
Bornheimer Hang stand der erste nennenswerte Anstieg unmittelbar bevor. Dem
Bornheimer Hang folgt direkt der Anstieg in Richtung „Großer Feldberg“. Dieser
ist Teil der Strecke des Rennens „Rund um den Henninger Turm“ und ist daher
vielen Radsportlern bestens bekannt. Da die Gruppe beim Erreichen der Anhöhe
schon einige Zeit hinter die geplante Marschtabelle zurückgefallen war, wurde
auf die Auffahrt zum Aussichtspunkt auf dem „Großen Feldberg“ verzichtet. Leider
entging den Fahrern dadurch eine beeindruckende Aussicht auf Frankfurt, doch
sollte sich diese Entscheidung im Nachhinein als absolut richtig herausstellen.
Denn das Fahrerfeld erreichte das Hotel erst mit den letzten Sonnenstrahlen
dieses Tages nach rund 215 km. Trotz der enormen Anstrengungen war die Stimmung
ausgezeichnet.
Nachdem am Montagmorgen die Koffer gepackt und sicher verstaut waren, begab sich
das Peleton auf den Heimweg Richtung Moos. Bei guter Witterung ging es diesmal
nicht über die Pfalz, sondern über Bensheim durch Heidelberg, wo eine erste
Rast eingelegt wurde. Doch je näher man der Heimat kam, desto dunkler wurden die
Wolken am Himmel. Und so kam es wie es kommen musste und die Fahrer mussten ab
Bruchsal die restliche Strecke im Regen bewältigen. Ein Umstand der der Stimmung
im Fahrerfeld verständlicherweise wenig diente, aber der Geschwindigkeit
desselben umso mehr. Und so bewegte sich das Feld mit großer Geschwindigkeit auf
Kartung zu, wo bei Gotthard Rauch eine rundum gelungene Frühjahrestour gefeiert
wurde. Die restlichen Kilometer nach Moos waren dann reine Formsache.

Letztlich war es trotz teils schlechten Wetters eine durchweg gelungene
Vorbereitung auf die in wenigen Wochen beginnende Tour Richtung Kalarasch. Auf
dem Weg dorthin werden die gesammelten Kilometer - getreu dem Motto „Jeder
Kilometer zählt“ - von unschätzbarem Wert sein.
Bericht S.
Lemmerhofer und M. Markolf |